Männer und Hausarbeit...
Bei dem einen hilft Sex, bei dem anderen nix!
Ach ja, Männer und Hausarbeit das ist schon ein Thema für sich und beschäftigt mich schon seit meiner frühesten Kindheit. Damals wusste ich noch nichts von Emanzipation. Dennoch fand ich es befremdlich, dass meine Mutter abends müde von der Arbeit kam, mein Vater aber sofort in seine Pantoffeln schlüpfte und aufs Abendessen wartete. Meine Eltern hatten damals ein kleines Geschäft, in dem beide hinter der Ladentheke standen. Papa rührte im Haushalt keinen Finger und tat die ganze Sache als „Weiberkram" ab.
Das Thema war auch in meinem Erwachsenenleben - und damit auch mit den jeweiligen Lebensabschnittspartnern immer mal wieder Streitpunkt oder zumindest Diskussionsthema. Und natürlich ist das Klischee des Mannes, der nichts im Haushalt tut, ein Lieblingsthema auf vielen Frauenabenden.
Meine Freundin Margot zum Beispiel hat Zuhause einen Pascha, der sich immer mal wieder erfolgreich drückt. Sie hat die Sache jetzt ganz pragmatisch gelöst und lässt sich für geleistete Hausarbeit „bezahlen“. Sie nimmt sich einen Fünfziger aus seinem Portemonnaie und hinterlässt einen Zettel: FÜR DIE PUTZFRAU. Von dem Geld geht sie dann einmal im Monat shoppen. Ganz ohne schlechtes Gewissen!
Bei meinem Ex-Mann half übrigens Vorlesen. Kein Witz! Und zwar einen Artikel aus der Zeitung. Darin war von einer US-Studie zu lesen. Demnach hätten im Haushalt helfende Männer ein besseres Sexualleben. Es gäbe einen direkten Zusammenhang zwischen dem Anteil an der Hausarbeit und beispielsweise der Häufigkeit von Sex. Und: Je mehr die Männer Hausarbeiten übernehmen, desto glücklicher sind die Frauen. Dies schlage sich dann auch beim Sex nieder.
Weiter war zu lesen: Eine rege Beteiligung des Mannes an den Haushaltspflichten lasse klar die eheliche Zufriedenheit steigen. Und die Frauen in dieser Studie sagten, sie fühlten sich sexuell mehr von ihren Männern angezogen, wenn diese sich an der Hausarbeit beteiligen!
Bei meiner Freundin Suse hat der Zeitungsartikel übrigens nicht gefruchtet. Sie hat einen grandiosen und ganz raffinierten Strategen, der sich in Sachen Hausarbeit einfach dumm stellt. Einen Wischmop in die Hand nehmen? Wie geht das?
Luise hingegen hat das Gegenmodell erwischt: Den putz- freudigen Kerl, um den sie alle Frauen beneiden. Weiß sie es zu schätzen? Nein! Im Gegenteil. Sie ist drauf und dran sich zu trennen.
Und ich muss sagen, ein bisschen kann ich sie verstehen. Mein jetziger, Thomas, ist nämlich auch so einer. Eigentlich ist er ein Traummann: Humorvoll, verlässlich, ein guter Zuhörer, erfolgreich und als Zugabe auch noch äußerlich ganz passabel. Zudem besitzt dieses wundervolle Geschöpf eine Eigenschaft, die man sich als Frau nur wünschen kann. Er nimmt die Sache mit der Emanzipation und der Hausarbeit sehr ernst. Der Mülleimer ist nicht mal halbvoll, schon bringt er ihn raus. Er befördert schmutzige Wäsche sofort in die Maschine und saugt täglich die Wohnung.
Wenn ich koche, räumt er mir ständig hinterher und trägt immer mal wieder dazu bei, dass der Feierabend so ganz unentspannt in die nächste Runde geht.
Neulich hatten wir übrigens unseren ersten Krach wegen der Hausarbeit. Genauer gesagt seinen Socken! Ich wollte ihm beim Wäsche falten helfen. Kommentar von ihm: „Socken werden nicht gerollt, sondern gefaltet. Von Hausarbeit hast du nicht viel Ahnung!“
Wie bitte?
Zur Hölle mit dem Putzteufel Mann! Es lebe der kleine Unterschied!